Ein guter Tauchgang zeichnet sich durch eine vorausschauende und perfekte Planung aus. Nur so kann unter Wasser dann auch vollends der Tauchgang genossen werden. Hektik und Stress im Vorfeld führen zur Beeinträchtigung der Tauchfreude und sind die Vorläufer für Zwischenfälle.
Die Planung beginnt bereits beim Packen der Ausrüstung. Diese wird in der umgekehrten Reihenfolge wie sie angezogen wird, verstaut. D.h. Atemregler und Tarierweste, die als erstes zusammengebaut werden, liegen oben auf. Kleine Checklisten, damit kein Ausrüstungsgegenstand vergessen wird, sind sehr hilfreich. Hat jemand seine Flossen vergessen, kann er nicht am Tauchgang teilnehmen, so ärgerlich dies auch für den Betroffenen ist.
Bevor die Ausrüstung angezogen wird, muss zunächst der Tauchplatz besichtigt werden, um z.B. mögliche Ein- bzw. Ausstiege zu identifizieren. Eignen sich der Tauchplatz und die mitgebrachte Ausrüstung für einen Tauchgang, wird festgelegt, wer den Tauchgang führt und wer mit wem taucht. Tauchen ist ein Partnersport, der meist in Zweierteams durchgeführt wird. Mehrere Zweierteams (Body-Teams) bilden eine Tauchgruppe, die wiederum von einem Tauchführer geleitet wird.
Die Teambildung wird beim sogenannten Briefing durchgeführt. Zu einem Briefing vor einem Tauchgang gehört mindestens:
Anlass und Ziel des Tauchgangs bestimmen
Örtliche Gegebenheiten über wie unter Wasser besprechen
Festlegen der Bodyteams
Ein- und Ausstieg festlegen
Wiederholen der Unterwasserzeichen
Richtung bzw. Kurs des Tauchgangs festlegen
Maximale Tauchtiefe festlegen
Geplante Tauchzeit bestimmen
Aktivitäten unter Wasser besprechen (z.B. durchzuführende Übungen)
Notfallplanung durchgehen
Ausweichplanung festlegen
Stellt man während des Briefings fest, dass die persönlichen Taucherfahrungen nicht ausreichend sind, sprechen sie ihre Bedenken an und bitten um einen für sie angemessenen Tauchplatz.
Eine Notfallplanung sollte immer erfolgen auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Notfalls sehr gering ist. Hierbei ist das Vorgehen und die Handlungen festzulegen. Zu klären ist z.B., wie auf Luftnot bei einem Taucher zu reagieren ist. Ebenso, was zu tun ist, wenn der Tauchpartner verloren geht. Beim Verlust des Tauchpartners erfolgt nach einer Minute der Aufstieg. Hierbei wird sich langsam um die eigene Achse gedreht, und weiterhin nach dem Partner Ausschau gehalten. Weitere Informationen gibt es im Kapitel Problem-Management.
Nachdem die Tauchausrüstung angelegt wurde erfolgt noch ein Partnercheck. Geprüft wird der Sitz und die Funktionsweise der Weste, des Reglers, des Bleigurts und des Luftvorrats.
Bei der Durchführung eines Tauchgangs gilt grundsätzlich: „Tauche deinen Plan“. Unter Wasser wird ein Plan nie geändert. Sollten sich die Bedingungen ändern, so wird aufgetaucht und das weitere Vorgehen bestimmt, sofern nicht zuvor ein Ausweichplan festgelegt wurde. Unfallanalysen haben gezeigt, dass Abweichungen vom Plan häufig mitverantwortlich sind für Notfälle. Ausweichplanungen können z.B. die Vorgehensweise festlegen, wenn unter Wasser plötzlich eine stärkere Strömung herrscht als ursprünglich angenommen.
Jeder Tauchgang sollte mit einer Nachbesprechung (Debriefing) enden. Das Debriefing hat zum Ziel, aus Erfahrung zu lernen. Lob, wie auch Kritik und Anregungen, führen dazu, dass bewusst Erkenntnisse aus unseren und den Erfahrungen der anderen gezogen werden können.
Nach jedem Tauchgang werden alle Daten des Tauchgangs in einem Logbuch notiert. Hierfür gibt es spezielle Tauchlogbücher. Folgende Informationen sollten dort unbedingt erfasst werden:
Anzahl der Tauchgänge in fortlaufender Nummer
Datum und Uhrzeit
Dauer des Tauchgangs
Maximaltiefe
Verbrauchte Luft in bar
Tauchplatz
Name des Tauchpartners
Sichtverhältnisse
Wassertemperatur
Verwendete Bleimenge
Verwendeter Tauchanzug
Viele Tauchbasen wollen vor dem ersten Tauchgang einen Blick in das Logbuch werfen, um zu sehen wann der letzte Tauchgang durchgeführt wurde und was für Taucherfahrung unter welchen Bedingungen vorliegt.
